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Drachenblut und Mumienstaub!

Das museumkrems, Stadtmuseum von Krems an der Donau (Niederösterreich), besitzt 42 barocke Apothekengefäße aus dem 18. Jahrhundert.

Zwei davon wurden zu Stars im Familienprogramm am KINDER.KUNST.FEST (am 26.10.2020), weil sie fabelhafte Namen tragen: Pulvis Mumiae und Sanguis Draconis. Aber was hat das zu bedeuten? 

 

Hier erzähl' ich euch heute alles, was es zu den barocken Apothekergefäßen zu wissen gibt!

 

Mumienstaub

Pulvis Mumiae (in der Abbildung im Apothekergefäß links) bestand aus zermahlenen ägyptischen Mumien.

Unglaublich, aber wahr!!

Eine Substanz, die bis in die 1920er(!!) Jahre hinein als Heilmittel verwendet wurde.

 

Die angebliche Heilwirkung wurde auf bei der Mumifizierung verwendeten Teer zurückgeführt. Diesen Teer bezeichnete man als mumiya und man sagte ihm magische und heilende Kräfte nach. Es sollte gegen alle möglichen Krankheiten helfen und wurde auch als ein Aphrodisiakum gepriesen. Man schluckte es, rieb es auf die Haut oder trug es direkt auf eine Wunde auf.


Drachenblut

Sanguis Draconis (im Apothekergefäß rechts) ist die lateinische Bezeichnung für Drachenblut. 

 

Hat es Drachen wirklich gegeben? Trotz all der fabelhaften Erzählungen sehr wahrscheinlich leider (oder zum Glück?! ;)) nicht. Das „Blut“ ist das Harz des sogenannten Drachenblutbaumes! Ran an die Tasten und die Suchmaschine deines Vertrauens Bilder des spektakulären Baumes ausspucken lassen. 

 

Das karminrote Harz wurde bereits in der Antike und im alten China hoch geschätzt und dort als Färbemittel eingesetzt. Verwendet wurde Drachenblut äußerlich zur Wundbehandlung auf der Haut und als Antiseptikum, innerlich bei Durchfall und Atemwegserkrankungen, sowie als Räucherwerk und in der Einbalsamierung. Auch als Salbenzutat, beispielsweise zur Therapie der Syphilis, wurde das Harz des Drachenblutbaums verwendet. Auch heute noch kann Drachenblut als Räucherwerk oder Nahrungsergänzungsmittel gekauft werden. 

 

Kunst- und Kulturvermittlung, keine ärztliche Beratung. ;)

 

Nächste Möglichkeit die historischen Apothekengefäße vor den tollen Porträts der Apothekerfamilie Kappler aus dem 16. Jahrhundert live zu betrachten gibt's voraussichtlich zum Museumsfrühling im Mai und/oder zum nächsten KINDER.KUNST.FEST im Oktober 2021.

 

Bis dahin kommt gut und gesund durch die Zeit! 

 

Ein großer Dank geht an die Sammlungsleiterin des museumkrems für die exklusiven Einblicke!!

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Kommentare: 1
  • #1

    Die Sammlungsleiterin... (Montag, 21 Dezember 2020 19:54)

    ...hat zu danken! Für Deine tollen Ideen und die feine Aufbereitung. Danke!