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Hey Herbarium! Ab in die Blumenwiese

Schon letzten Sommer bin ich ausgerückt und hab Blümchen gepflückt, um sie anschließend in die selbstgemachte Blumenpresse zu legen. Das hab' ich von Mama. Sie macht das schon seit ich sie kenne. Nur, dass sie die Pflanzen nach dem Pflücken zum Pressen und Trocknen in Bücher legt.

So ist es im Laufe der Jahre oft passiert, dass wir ein Buch aufgeschlagen haben und uns ein vierblättriges Kleeblatt oder eine schöne Blume entgegen gerutscht ist. Wie im vergangenen Winter, wo mir beim Aufräumen und neu Schlichten ein Buch über Tierfabeln in die Hände gefallen ist und da waren sie plötzlich zwischen den Seiten:

viele florale Sommergrüße aus den 90ern!

Im Laufe der letzten Monate habe ich mich also ein bisschen mehr mit dem Pressen und Archivieren von Pflanzen auseinandergesetzt. Was ich vor allem schön daran finde sind die persönlichen Geschichten, rund um den Fund und der Lerneffekt, der damit einhergeht. Wie heißen die Pflanzen, sind sie giftig oder stehen sie gar unter Schutz? 

Ein "Scharfer Hahnenfuß" (hold back the chicks :D) am Wegesrand auf der grünen Insel Nordstrand, den ich beim Radfahren an einem kühlen Frühlingstag in meine Regenjacke steckte. Ein "Sommerflieder", den ich im August gepflückt habe, nachdem eine Schildkröte von einem Baumstumpf in den Kamp-Fluss geköpfelt ist.

 

Schaue ich die getrockneten Pflanzen an, sind die Erinnerungs-Bilder im Kopf sofort wieder da...

 

Was mir aber noch nicht klar war, war die geeignetste Aufbewahrung und Haltbarmachung. Als ich die Blumenpresse im März frühlingsfit machte, hab ich die Fragen in den Raum geworfen und just ein paar Wochen später stach es mir im Altenburger Klosterladen ins Auge: "Was blüht denn da? Das Herbarium" - ein ANLEITUNGSBUCH. Zum Ankleben der Pflanzen werden hier Streifen von gummiertem Papier empfohlen. Ebensolche, die in der Aquarellmalerei zum Aufkleben von Aquarellpapier verwendet werden. Man bekommt diese Klebestreifen demnach im Künstlerbedarf. 

Zum Schutz vor Insektenbefall kann man die Herbarium-Bögen laut Anleitung zum Beispiel zwei bis drei Tage bei -18°C einfrieren. Was mir in meinem Fall jetzt nicht vorrangig bzw. auch gar nicht möglich erscheint, da ich sie ja in ein selbst gebundenes Buch geklebt habe, statt professionelle Bögen dafür anzulegen. Aber wie gut, dass solche starken Bögen jetzt im Anleitungsbuch inkludiert sind! 

Wenn ihr auch auf den Geschmack gekommen seid, kommt doch am Sonntag, den 9.Juli 2017 zur Garten-Sommer-Vollmondnacht ins Stift Altenburg, nehmt um 15:00 an der Kräuterführung mit Sonja Schmid im Apothekergarten teil, schnappt euch das Herbarium-Anleitungsbuch (oder jedes andere Gartenbuch) im Klosterladen, geht damit zur Kassa und zahlt um 5% weniger!!

Dort könntet ihr die kennengelernten Kräuter einkleben und deren Name und Geschichten dazu notieren. Das hab' ich zumindest vor! ;)

Ich gestalte an dem Tag außerdem die öffentlichen Führungen um 11:00 und um 14:00. Falls Interesse besteht das Kloster in seiner Pracht vor der Kräuterführung kennen zu lernen, seid ihr dazu also herzlich eingeladen! :) 

 

#notsponsored ;)

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