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DER APRIL TRÄGT GELB! UND GRÜN! | WENN DER MALPINSEL AUF NATURFARBEN TRIFFT

 

Der Frühling ist offiziell bei uns eingekehrt und hat schon am Osterwochenende sein sonniges Gemüt gezeigt. Summende Hummeln, süß duftende Blüten, feuchter Erdboden, aus dem bereits reichlich grünes Gras sprießt und die (viel diskutierte) Umstellung auf "Sommerzeit" versprechen uns: "es wird wieder Sommer werden, die Tage werden lang und heiß und gelb sein..." schreibt Guido Tartarotti. Gelb! Und grün!

Die Pflanzenwelt setzt dieser Tage schon auf gelbe Akzente und der April trägt stolz sein gelb-grünes Mäntelchen: Löwenzahn, Narzisse, der wunderbare Ranunkelstrauch (links oben) und die strahlende Forsythie, um nur einige Pflanzen zu nennen. Der Goldflieder - wie die Forsythie auch genannt wird - war immer schon mein liebster Frühlingsbote und ein leuchtendes Startsignal für die Osterzeit. Bei Spaziergängen am Osterwochenende und danach hab ich mich von all den Gelbtönen der Natur hinreißen lassen und ein paar davon fotografisch festgehalten. Ostern ist zwar schon lang vorbei, aber oh! ich entdecke jetzt immer mehr davon...

Von den Farben der Natur zu Naturfarben

Wer sich von der Natur inspirieren lassen und ein wenig sonnige Farbtöne auf's Papier zaubern will, kann dabei wiederum auf die Natur zurück greifen. 

Als Pigment für Gelb- und Orangetöne eignet sich etwa Kurkuma hervorragend. Kurkuma wird auch Gelbwurz(!) genannt und ist wichtiger Bestandteil von Curry. Das darin enthaltene Curcumin verleiht der Gewürzmischung ihre gold-gelbe Farbe.

Dieses Thema schreit förmlich nach einer Erwähnung, denn hier ergibt sich eine wunderbare Verbindung zwischen Kunst und Gesundheit! Kurkuma wird nämlich nicht nur zum Färben verwendet, sonder wegen seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder im Ayurveda hoch verehrt. (Die Dosis macht's.)

Ich verwende die Wurzel in meinen Suppengerichten oder im Tee. Gerade der regelmäßig konsumierte goldfarbene Tee mit Kurkumapulver, Ingwerscheiben und Honig hat sicher wesentlich zu meiner Immunkraftstärkung während dieser wechselhaften Jahreszeit beigetragen, in der ich sonst immer zumindest einmal erkältungsbedingt "flach gelegen" bin. (Ganz toll ist hier auch "Kurkuma-Latte"). Vor einigen Wochen hab' ich dann mal Teelöffel gegen Pinsel getauscht und mit dem Kurkumapulver gemalt, statt es zu löffeln. 

Für ein Naturfarben-Bild in den "Aprilfarben" benötigt ihr:

  • Kurkuma- oder Currypulver
  • festes (Aquarell-)Papier und Pinsel
  • Wasser
  • evtl. Kochtopf und Mulltuch zum Durchdrücken der Farbe

Je nach dem wie hell oder dunkel man die Farbe möchte fügt man mehr oder weniger Wasser in einen kleinen Kochtopf und lässt zwei Teelöffel (also, jetzt kommt doch der Teelöffel zum Einsatz!) Kurkumapulver darin für ca. fünf Minuten leicht köcheln. Die Flüssigkeit durch ein Tuch drücken, sodass Pulverrückstände hängen bleiben und nur Wasserfarbe übrig bleibt. 

Jedoch geht es auch ohne Kochvorgang, einfach indem man das Pulver mit ein wenig Farbe stark vermischt. Da wird die Farbe dunkler (leider auch etwas klumpig) und riecht intensiv würzig

 

Vorsicht: vor Farbflecken auf der Kleidung (ich weiß wovon ich rede ;-)). Allerdings: Curcumin ist nicht lichtecht und verblasst nach einiger Zeit. Das gilt es auch bei euren Kunstwerken zu beachten!

 

Grüne Farbe erhält man übrigens auf natürlichem Wege über die grünen Blätter von Blattgemüse wie die des heimischen "Superfoods" Grünkohl, dem "Opa unter den Hipstern" (ZEIT-Magazin). Am Kräftigsten wird die Farbe, wenn man die grünen Blätter durch einen Entsafter drückt. Aber auch hier funktioniert die Kochmethode: grünes Blattgemüse in einem Topf mit Wasser bedecken und für ca. 15 Minuten kochen. Gefärbtes Wasser durch ein Sieb gießen und Pinsel eintunken. 

 

Habt ihr eine dieser Methoden schon mal ausprobiert oder Naturfarben zum Beispiel zum Färben von Ostereiern eingesetzt?

 

lese-Tipps:

  • Recipes for Play. Creative Activities for Small Hands and Big Imaginations, Rachel Sumner and Ruth Mitchener.
  • Kastanienkleber und Konfettifarbe, Knetmasse, Farbe, Klebstoff & Co. zum Selbermachen: Rezepte von klassisch bis kurios, Nina Held. 
  • MAGenTA-ZINE Ausgabe Nr. 6: "Gelb" und Ausgabe Nr. 10: "Farben selber machen."  
  • In der aktuellen April-Ausgabe des Servus Magazins wird auf einigen Seiten (S. 102-110) die Bedeutung und Wirkkraft von Farben erläutert und genau aufgelistet, welche Naturstoffe zum Färben verwendet wurden und immer noch werden. Mein Beitrag ist nur ein ganz persönlicher Ausschnitt dieses Thema betreffend und könnte natürlich ausgebaut werden. Immer gern her mit weiteren Lese-Tipps zu diesem Thema! 

To be continued... :-)

 

Schönen Aprilausklang wünsche ich euch! 


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